Lehrstuhl für Historische und Indogermanische Sprachwissenschaft
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Inhaltsbereich

Aufbau des Bachelorstudiengangs

  1. Gegenstand, Fragestellung und Lernziele
  2. Voraussetzungen und Anforderungen
  3. Studienaufbau / Module
  4. Nebenfächer
  5. Tätigkeits- und Berufsfelder
  6. Weitere Informationen

 

1. Gegenstand, Fragestellung und Lernziele

Der Studiengang 'Allgemeine und Indogermanische Sprachwissenschaft' im Bachelor Hauptfach (120 ECTS-Punkte) vermittelt eine breite diachron und synchron orientierte sprachwissenschaftliche Grundausbildung. Vergleichende Sprachwissenschaft will das Wesen, die Funktionsweise, die Vielfalt und die Entwicklung der menschlichen Sprachen verstehen. Dafür untersucht sie die Sprachen der Welt in typologischer, historischer und arealer Hinsicht. Durch ihren umfassenden Charakter muss die Vergleichende Sprachwissenschaft Schwerpunkte setzen.

Gegenstand des Studiengangs sind die Strukturen der Sprachen der Welt, die Geschichte der indoeuropäischen Sprachen und das Albanische. Großes Gewicht wird dabei auf das zumindest ansatzweise Erlernen von Sprachen gelegt.

Fragestellungen betreffen u. a. die Verlaufsformen und Gründe der Ausdifferenzierung von Sprachfamilien, die Ausprägung einzelsprachlicher Grammatiken, die Situierung von Sprachen im geographischen Kontext und die Typisierung von sprachlichen Systemen nach unterschiedlichen Parametern.

Fachliches Ziel des Studiums ist die Kenntnis der Haupttypen des Sprachbaus und ihrer Motivation, der Gesetzmäßigkeiten und Variationsmöglichkeiten der Sprachentwicklung besonders am Beispiel der indogermanischen Sprachen und der Formen des Sprachkontakts besonders am Beispiel des Albanischen.

Fachübergreifende Ziele sind:

  • Erlernen mehrerer fremder Kultursprachen
  • Kenntnis historischer und arealer Zusammenhänge zwischen den Sprachen und Kulturen der Welt
  • Speziell für den albanologischen Schwerpunkt: Kenntnis der historischen, sprachlichen und kulturellen Zusammenhänge in Südosteuropa
  • Einblick in die Gesetzmäßigkeit und zugleich Kulturabhängigkeit von 'social facts'
  • Fähigkeit zum analytischen Umgang mit Texten auf semantischer, grammatischer und pragmatischer Ebene

 

2. Voraussetzungen und Anforderungen

Studienbewerberinnen und -bewerber sollen sich gerade in einem stärker forschungsorientierten Fach von vornherein darüber im klaren sein, dass der Studiengang ungeachtet seines curricularen Aufbaus besonders hohe Anforderungen an die Lern- und Arbeitsbereitschaft sowie an die Selbständigkeit und Eigenverantwortung der Studierenden stellt. Erwartet wird von den Studierenden die Bereitschaft, sich mit großen Datenmengen auseinanderzusetzen, sich in auch schwierigere wissenschaftliche Literatur einzuarbeiten und Mut zu eigenständigen Lösungsansätzen zu entwickeln. Spezielle Sprachvorkenntnisse werden nicht verlangt, sind aber natürlich willkommen.

 

3. Studienaufbau / Module

Der Studiengang ist modular aufgebaut und interdiziplinär ausgerichtet. Er wird von vier Säulen getragen:

  1. Fachübergreifende und linguistisches Grundwissen vermittelnde Sockelkurse zu den Gebieten Phonetik / Phonologie, Typologie, Morphosyntax, Semantik / Lexikologie / Lexikographie und Pragmatik / Soziolinguistik / Rhetorik. Diese Sockelkurse werden gemeinsam von den BA-Fächern AIS, Finnougristik und Phonetik und Sprachverarbeitung bestritten und haben fachspezifische Zusatzveranstaltungen an ihrer Seite. Dazu kommen verpflichtende Einführungen in die Indogermanistik und die Albanologie.
  2. Sprachausbildung. Jedes Studienjahr enthält größere Wahlpflichtmodule, in denen die Studierenden zwischen Latein, Altgriechisch, Altindisch, Akkadisch, Sumerisch, Hethitisch, Hindi, Tibetisch, Portugiesisch, Rumänisch, Serbisch, Kroatisch, Bulgarisch, Slovenisch, Slovakisch und Albanisch wählen können. Dazu kommen kleinere Wahlpflichtmodule, in denen im Wechsel weniger geläufige Sprachen wie z.B. Gotisch, Armenisch, Navaho oder Madegassisch angeboten werden.
  3. Wissenschaftlich vertiefende Veranstaltungen zu den in den Sprachkursen gelernten Sprachen oder zu übergreifenden Themen; z. B. zur historischen Sprachwissenschaft des Lateinischen, Altgriechischen, Indoiranischen oder Albanischen; zur Areallinguistik mit Schwerpunkt auf dem Balkan; zu den Sprachen der Welt im Überblick, zu Fragen der linguistischen Beschreibung oder der kognitiven Sprachwissenschaft.
  4. IT-Kurse und wissenschafts- und schreibtechnische Propädeutika. Hier werden Arbeits- und Präsentationstechniken sowie die Kunst des wissenschaftlichen Schreibens vermittelt.

Studierende können hinsichtlich der zu wählenden Sprachen, Sprachfamilien und Sprachareale sowie der wissenschaftlichen Fragestellung – typologisch, areal, historisch – Schwerpunkte setzen und damit ihre Orientierung auf ein anschließendes spezialisierendes Masterstudium und ggf. weiter eine Promotion vorbereiten:

  1. Typologischer Schwerpunkt; grammatische Strukturen in den Sprachen der Welt
  2. Historischer Schwerpunkt: Auseinanderentwicklung der indogermanischen Sprachen
  3. Arealer Schwerpunkt: Albanisch im Balkankontext

Genauere Informationen zu den Modulen und einen empfohlenen Studienverlauf finden Sie hier: Zum empfohlenen Studienverlauf

 

4. Nebenfächer

Zu dem Bachelor-Hauptfach (120 ECTS-Punkte) muss ein Nebenfach (60 ECTS-Punkte) gewählt werden. Als Nebenfach wählbar sind:

  • Antike und Orient
  • Deutsch als Fremdsprache* (Achtung Voranmeldeverfahren)
  • Evangelische Theologie*
  • Geschichte (Achtung: Eignungsfeststellungsverfahren)
  • Katholische Theologie*
  • Kommunikationswissenschaft (Achtung örtliche Zulassungsbeschränkung)*
  • Kunst/Musik/Theater (Achtung örtliche Zulassungsbeschränkung)
  • Orthodoxe Theologie*
  • Philosophie (Achtung Voranmeldeverfahren)
  • Rechtswissenschaften* (Achtung örtliche Zulassungsbeschränkung)
  • Sinologie*
  • Skandinavistik*
  • Sprache/Literatur/Kultur
  • Vergleichende Kultur- und Religionswissenschaft (Achtung örtliche Zulassungsbeschränkung)
  • Volkswirtschaftslehre* (Achtung örtliche Zulassungsbeschränkung)

*Bitte beachten Sie, dass bei diesen Nebenfächern keine zeitliche Überschneidungsfreiheit zum Hauptfachstudium garantiert wird! Bitte suchen Sie vor Wahl dieser Nebenfächer die Fachstudienberatung auf!

 

5. Tätigkeits- und Berufsfelder

Der BA "Allgemeine und Indogermanische Sprachwissenschaft" ist ein stärker forschungsorientierter Studiengang. Primäres Studienziel ist die wissenschaftliche Qualifikation für einen auf dem Bachelor aufbauenden, forschungsorientierten Masterstudiengang. So soll ein wissenschaftlicher Nachwuchs herangebildet werden, der für die Übernahme zukünftiger Forschungs- und Lehrtätigkeit innerhalb der Sprachwissenschaft geeignet ist.

Absolventinnen anschließender linguistischer Masterstudiengänge haben in den vergangenen Jahren erfolgreich verschiedene Stellen in Wissenschaft und Forschung (z.B. Doktorandenstipendien im In- und Ausland, Assistentenstellen und wissenschaftliche Mitarbeiterstellen in Drittmittelprojekten) besetzen können. Alternativ dazu sind AbsolventInnen des BA AIS zum Studium verschiedener nicht-sprachwissenschaftlicher Masterstudiengänge qualifiziert.

Als mögliche Berufsfelder für Absolventen des Faches außerhalb der Forschung sind beispielsweise die IT-Branche und digitale Sprachverarbeitung, Werbeagenturen, sowie Bibliotheks-, Presse- und Verlagswesen zu nennen. Die genauen Berufsperspektiven sind dabei stark von der Wahl des Masterstudiengangs abhängig. Im Falle einer schwerpunktmäßigen Beschäftigung mit Sprachen, die als Nationalsprachen bestimmter Staaten fungieren (z.B. Albanisch), können darüber hinaus Tätigkeiten im Bereich des Diplomatischen Dienstes, der Wirtschaft (Handel und Industrie) sowie bei internationalen Organisationen ins Auge gefasst werden. Selbst unabhängig von solcher arealer oder kultureller Schwerpunktsetzung im Studium ist ein Übergang in solche fachfremde Berufsfelder nach den Erfahrungen des letzten Jahrzehnts immer wieder relativ leicht erfolgt.

 

6. Weitere Informationen

Weitere Informationen rund um den Bachelor-Studiengang finden Sie auf folgenden Seiten:

 


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