Lehrstuhl für Historische und Indogermanische Sprachwissenschaft
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2009

  1. Vorlesungsreihe 'Sprachkontakt - Kontakt der Kulturen'
  2. Vortrag von Prof. Dr. Werner Winter
  3. Vortragsreiehe 'Indogermanische Sprachen und Kulturen an der Seidenstraße'
  4. Vortrag von Prof. Dr. Regula Forster
  5. Vortrag on Dr. Alwin Kloeckhorst
  6. Vortrag von Dr. Götz König

 

1. Vorlesungsreihe 'Sprachkontakt - Kontakt der Kulturen'

Vorlesungsreihe des ZhS
montags 18.15 - 19.30 Uhr
Raum A 240
Hauptgebäude

Programm

  • 17.11.2008: Begrüßung durch Vizepräsident Prof. Dr. Hans van Ess. Danach Eröffnung der Vorlesungsreihe durch Prof. Anthony Rowley: Lehnwörter im Bairischen: Spiegel der Kulturkontakte.
  • 24.11.2008: Thomas Krefeld: Ethnogese, Glottogenese und Akkulturation. Über einen Komplex der rumänischen Sprachgeschichtsschreibung.
  • 1.12.2008: Ulrich Schweier: 'Mentaler Sprachkontakt': Ein Modell für die russisch-kirchenslavische Diglossie.
  • 8.12.2008: Olav Hackstein: Neue Homerische Fragen: Mykenisch-Anatolische Sprachkontakte im 2. Jahrtausend v. Chr.
  • 15.12.2008: Anna Widmer: Mal gut – mal böse. Integration fremder Konzepte in den finnisch-ugrischen Sprachen.
  • 12.1.2008: Bardhyl Demiraj: sclavus 'Slave' im Albanischen. Sprach- und Kulturkontakt im Spiegel der Geschichte eines Ethnikons.
  • 26.1.2009: Wolfgang Schulze: Zwischen Sprachkontakt und sprachlicher Segregation: Ethnizität, kulturelle Harmonisierung und Kulturkonflikte in Aserbaidschan.
  • 2.2.2009: Hans Sauer: Kelten, Römer, Wikinger, Normannen: sprachliche und kulturelle Einflüsse auf das Englische.

Inhalt

Lehnwörter verraten manches über die Beziehungen der beteiligten Kulturen. Welche Rolle die Slaven auf dem Balkan für das ost- und weströmische Reich spielten, deutet sich im mittellateinischen Wort sclavus an. Und das litauische Wort für den Pfarrer, kùnigas, entlehnt aus einer älteren Form von deutsch König, beleuchtet die Art und Weise, wie der Deutsche Orden in Osteuropa vorgegangen ist. Oft sind die Verhältnisse historisch nicht mehr greifbar. Dann sind die sprachlichen Fossilien die einzigen verbleibenden Zeugen verschollener kultureller Verhältnisse.

Sprachkontakt ist nicht nur der Spiegel von Kulturkontakten. Häufig wird er selbst als kulturelles Phänomen wahrgenommen – dann bangt eine Sprachgemeinschaft um ihre Identität, oder sie ist stolz auf die Integration von Fremdem. Dabei ist die Gleichung 'Sprachgemeinschaft = Kulturgemeinschaft' überhaupt nicht selbstverständlich. Oft ist sie Produkt staatlichen Wirkens. Im Rahmen einer 'Verstaatlichung von Sprache' kann die Bewertung von Sprachkontakt auch als kulturpolitisches Instrument der Integration (positive Verstärkung) oder (im Falle einer Nichtbefolgung) der Repression genutzt werden.  –

Die Vorlesungsreihe findet unter dem Dach des 2002 gegründeten Zentrums historische Sprachwissenschaften statt. Das Zentrum vereinigt eine Vielzahl von philologischen und linguistischen Fächern. Viele dieser Fächer wie etwa die Indologie, Indogermanistik, Finnougristik sind nach Ausstattung und Mitteln zwar vergleichsweise kleiner, beinhalten aber riesige geographische Räume und bevölkerungsstarke Gebiete. In historischer Perspektive kommen sprachliche Kulturgemeinschaften mit hinzu, die in der Kulturgeschichte der Menschheit eine Schlüsselposition einnehmen, wie zum Beispiel Griechenland und Vorderasien.

Die Vorlesungen wurden gefilmt und können über die Unterrichtsmitschau nachträglich verfolgt werden.

Zur Unterrichtsmitschau

 

2. Vortrag von Prof. Dr. Werner Winter

4. Februar 2009
18.15 - 19.45 Uhr
Raum E 216
Hauptgebäude

Prof. Dr. Werner Winter
Kiel

Bewahrung und Erneuerung im tocharischen Verbalsystem

 

3. Vortragsreihe 'Indogermanische Sprachen und Kulturen an der Seidenstraße'

Vortragsreihe des ZhS und des Lehrstuhls für Historische und Indogermanische Sprachwissenschaft
Raum M 101
Hauptgebäude

Programm

  • 3.6.2009, 18.00 Uhr: Prof. Dr. Peter Zieme (Universität Berlin): Das Buch der Zehn Könige der Unterwelt. Rekonstruktion eines alttürkischen Buches aus Turfan und Bemerkungen zur Geschichte des Ärklig Xan.
  • 1.7.2009, 18.00 Uhr: Prof. Dr. Ronald Kim (Uniwersytet Wrocławski): Ein indirektes Zeugnis urindogermanischer Prosodie? Zweitsilbenakzent bei finiten Verbformen im Tocharischen.
  • 1.7.2009, 19.00 Uhr: Drs. Michaël Peyrot (Universität Leiden): Tocharian 'eat' – what’s new.
  • 8.7.2009, 18.00 Uhr: Prof. Dr. Georges-Jean Pinault (Sorbonne): Auf der Spur von indogermanischen Archaismen im Tocharischen.
  • 15.7.2009, 17.00 Uhr: Dr. Melanie Malzahn (Universität Wien): Archaismus und Innovation im tocharischen Verbalsystem.

 

4. Vortrag von Prof. Dr. Regula Forster

23. Juli 2009
18.15 - 19.45 Uhr
Raum 102
Veterinärstr. 1, 1. Stock

Prof. Dr. Regula Forster
FU Berlin

Zwischen Belehrung und Bekehrung. Arabische Dialoge als literarische Form

Abstract

Seit Platon gelten Dialoge als angemessene Form für philosophische und didaktische Texte. Obwohl die Platonkenntnisse des arabischen Mittelalters als sehr beschränkt gelten müssen, setzt sich die Tradition hier fort, ohne dass sie bisher ausreichend untersucht worden wäre.

Der Vortrag zeigt anhand eines ausgewählten Beispiels, der „Disputation zwischen Abu l-Hudhayl und dem Verrückten aus dem Kloster“, wie Belehrung und Bekehrung in einem arabischen Dialog dargestellt werden, nach welchen literarischen Regeln arabische Dialoge aufgebaut sind, welche spezifischen Vorteile dem Dialog insbesondere gegenüber der Traktatform zuzuschreiben sind, und fragt, ob und wie Wissensvermittlung nicht nur literarisch inszeniert, sondern auch gegenüber dem intendierten Publikum stattfindet.

 

5. Blockveranstaltung von Dr. Alwin Kloeckhorst

21.-24. Juli 2009

Dr. Alwin Kloeckhorstt
Rijksuniversiteit Leiden

Historical Grammar of Hittite

Programm zur Blockveranstaltung von Dr. Alwin Kloeckworts (PDF-Dokument, 45kb)

 

6. Vortrag von Dr. Götz König

27. Oktober 2009
Raum B 134
Theresienstr. 39

Dr. Götz König
FU Berlin

Zur Zoroastrischen Gelehrtentätigkeit des 9./10. Jahrhunderts

Abstract

Die religiöse Literatur der Zoroastrier ist in mehreren, durch literaturhistorisch dunkle Jahrhunderte voneinander getrennten Perioden greifbar. Nach der Genese der awestischen Texte im 2. und 1. Jt. v. Chr., deren Kanonisierung, Übersetzung und Kommentierung in sasanidischer Zeit, treten im 9./10. Jh. theologische Werke hervor, die, obgleich Teil der übergreifenden konservativen Tendenz allen post-awestischen Schrifttums, eine von der Gelehrtenarbeit unter den Sasaniden sowie auch jener der späteren islamischen Epoche unterschiedene Zielsetzung und Methodik aufweisen. Einige der philologischen, literarischen und erkenntnistheoretischen Konstituentien dieser Texte sollen hier skizziert werden.

 


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